portogiesische Teil des Douro mit Nebenflüsse Mosaik in Barca D´Alva
Um den Rio Douro ganzjährig schiffbar zu machen, wurde 1961 mit dem Bau von fünf Staudämmen (Baragens) mit Schleusen (Eclusas) und Kraft- werken zur Stromerzeugung begonnen, dadurch entstanden fünf Stauseen mit einer Fläche von 47,24 km² und einem Volumen von 533,4 Mio. m³. Von der Mündung bei Porto km 0 bis Barca D’Alva km 207 wird eine Höhe von ca. 133 m überwunden. Die höchste Schleuse Carrapatelo ist mit 35 m auch die zweit höchste Europas. Der Douro durchfließt mehrere Weinanbaugebiete. Das wohl bekannteste ist das alto Douro. Seit 2001 zählt es zum Weltkulturerbe der UNESCO, ein streng begrenztes Anbaugebiet des Portweins. Es erstreckt sich von Peso da Régua bis zur spanischen Grenze. Aus diesem Gebiet wurden früher die Fässer auf traditionellen Booten „barcos rabelos“ in die Portweinkellereien zur alten portugiesischen Hafenstadt Porto und Vila Nova de Gaia transportiert. Beim durchfahren der abwechslungsreichen Landschaft geht es vorbei an bewaldeten Ufern, terrassenförmig angelegten Weinbergen mit in verschiedenen Richtungen ausgerichteten Rebstöcken und durch Gebirgsschluchten, in denen man meint, im Grand Canyon zu sein. Oberhalb der Weinberge stehen die Quintas ( Weingüter ) der Spitzen Weinanbauern mit den bekannten Namen wie Calem, Ferreiras, Sandeman usw.
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Log- und Tagebuch der Nautica II von Barca de Alva zurück nach Entre-os-Rios.
10.08.2015 Heute treten wir unsere Rückreise an. Die ganze Nacht lief der Generator der Pirata Azul (ein kleiner Flusskreuzer) und der Gestank der Abgase erfüllte den ganzen Flussbereich. Gott sei Dank stand der Wind günstig, so wurden wir nur durch den Lärm davon belästigt. Obwohl Stroman- schlüsse vorhanden sind, haben Umweltgedanken noch nicht alle erreicht. Wir fahren bis km 181 zum Anleger Pocinho, direkt vor der gleichnamigen Schleuse bei 180,5 km. Schon bei km 190 sieht man den Futuristischen Bau des Museu de Arte e Arqueologia da Vale do Côa an Backbord auf dem Berg thronen.
Gleiche Blickrichtung nur vom Museum.
11.08.2015 Wir schleusen um 12:00 Uhr zusammen mit einem kleinen gecharterten Motorboot. Es soll bis km 157 zum Cais da Senhora da Ribeira gehen. Das Essen soll dort sehr gut sein, jedoch ist der Kai vor Kopf belegt und wir finden keinen Platz. So schippern wir zurück zum Cais da Ribeira da Murça bei km 160,3. Auch dort ist anfangs alles belegt, jedoch nach ca. einer halben Stunde können wir uns wieder vor Kopf legen. Das Abendessen im Restaurant Preguiça ist wieder hervorragend. Am Ende bekommen wir sogar ein halbes Brot vom Chef persönlich für unser Frühstück am nächsten Morgen geschenkt.
12.08.2015 Wir starten einen neuen Versuch, am Cais da Senhora da Ribeira anzulegen, aber wieder ist kein Platz und so beschließen wir, bis zum Cais von Ferradosa bei km 148,5 zu fahren. Den Cais von Ferradosa haben wir bei der Bergfahrt nicht so genau wahrgenommen. Er liegt hinter dem Pfeiler einer alten Eisenbahnbrücke am Seitenarm des Douro und bietet einige Überraschungen. Sehr interessant für Skipper, die ihr eigenes Boot nicht zum Douro, sei es zu Land oder zu Wasser verbringen möchten: neben Yachtcharter und Vermietung von Chalets findet man hier einen Anleger mit Strom, Wasser, Toiletten, einer warmen Dusche, einen Grillplatz und einen kleinen Pool. Die Anlage ist sehr sauber und, im Gegensatz zu allen anderen Anlagen am Douro, der pure Luxus. Sr. Alberto Teixeira hat hier das alte Bahngelände für 20 Jahre gepachtet und betreibt neben dieser Anlage noch die 200 m entfernte Bootstankstelle bei km 148,7. Sr. Alberto verchartert Motor- und Segelboote, hilft bei der Schleusenprozedur und liefert Informationen zum Douro. Bei den Segelbooten kann man vor den Brücken und Schleusen in wenigen Minuten während der Fahrt den Mast legen und wieder aufrichten. Mehr Informationen findet man unter www.dourovou.pt oder www.douro.biz in portugiesischer und englischer Sprache. Zwischen Tankstelle und Anleger liegt der alte Bahnhof von Ferradosa, sehr schön als Restaurant hergerichtet, mit gutem Essen, allerdings für diese Gegend relativ teuer.
Zum kleine Hafen unterhalb des Restaurants hinter dem Deich. Resaurant Preguiça mit hervorragender Küche. Der alte Bahnhof von Ferradosa Der Anleger mit Charterjachten von Dourovou. Die Anlage mit Chalets. So sieht man von der Schleuse kommend die Anlage von Dourovou
14.08.2015 Nachdem wir keinen Tee oder Kaffee zum Frühstück zubereiten konnten, geht es kurz nach Mittag los nach Régua, jedoch mussten wir erst durch die gleichnamige Schleuse. Und wieder dieses Spiel mit rot und grün an der Schleuseneinfahrt. Wir laufen 10 Minuten vor der geplanten Abfahrt in die geöffnete Schleuse ein und machen fest. Es ist 16:55 Uhr, ein Touristenschiff bleibt vor der Schleuse und versucht mittels Funk und Tonsignal den Schleusenwärter zu erreichen. Um kurz vor 17:00 Uhr erscheint der Herrscher über rot und grün, macht einen riesigen Aufstand, da wir schon in der Schleuse sind und außerdem stünden wir nicht auf der Liste. Denken war wohl nicht seine große Stärke, er fuchtelte mit seiner Liste in der Hand und kam richtig in Rage. Plötzlich “KLICK”: haben wir die richtige Uhrzeit geschaut??? Nein, aber nun kein Wort mehr, keine Entschuldigung, es wurde geschleust mit 15 Minuten Verspätung. Probleme immer nur in der Schleuse Régua, km 105. Schon vor 2 Jahren wollte er uns nicht zum reservierten Zeitpunkt mitnehmen. In Régua, km 100, angekommen: ab morgen herrscht Festa. Alles geschlossen. Also noch schnell einkaufen. Sehr hilfreich beim Gaskauf war uns Fernando, der freundliche Mitarbeiter des IPTM, der zum Schiff gekommen war, um unseren Überweisungsbeleg der Schleusengebühren zu kopieren.
13.08.2015 Um 13:00 Uhr gingen wir durch die Schleuse Valeira, Richtung Pinhão, wo wir eine Nacht verbrachten. Da seit Tagen unsere Wasser- pumpe dauernd ansprang, ohne dass wir Wasser verbraucht hätten, kauften wir ein Rückschlagventil. Nach erfolgreichem Einbau herrschte endlich wieder Ruhe. Abends sollte es Spaghetti Pesto geben. Mitten im Kochvorgang war das Gas alle. Die Nudeln haben es aber gerade noch geschafft, bissfest zu werden!!! Gas kaufen in Pinhão??? Keinesfalls. Nur in Régua!!!
Regua der Kai bei Nacht Douro in Flammen Feuerwerk in Regua Das specktakulere Feuerwerk Es geht doch !. Hier wurde der Kopf gebraucht für das er da ist.
15.08.2015 Wandern, Stadtbesichtigung und ausruhen. Um Mitternacht gab es dann ein super Feuerwerk “Douro in Flammen”. Es wurde uns 25 Minuten lang ein Schauspiel der Extraklasse geboten. Lifemusik bis 03:30 Uhr. 16.08.2015 In der Stadt regte sich nicht viel. Erst ab 21:00 Uhr bis morgens um 03:00 Uhr gab es wieder Lifemusik am Kai von Régua.
17.08.2015 Um 14:00 Uhr laufen wir aus in Richtung Cais von Caldas de Aregos bei km 76. Zuerst tanken. Aber Achtung beim Tanken: je nach Wasserstand besteht Gefahr durch einen großen Felsbrocken an der Steuerbordseite direkt vor der Tankstelle. Danach legen wir uns an den einzigen noch verbliebenen Anleger direkt an der Hafenausfahrt. Heute sind hier Yachten aller Art und Größe zu finden.
18.08.2015 Heute ist schreiben, relaxen und um 15:30 Uhr der Besuch der Therme angesagt. Der Geruch des schwefelhaltigen Wassers ist sehr gewöhnungsbedürftig.
19.08.2015 Gegen 17:00 Uhr laufen wir aus in Richtung Schleuse Carrapatelo. Wir übernachten am Cais de Pala km 68,5, so ist es am nächsten Morgen nicht weit bis zur Schleuse.
20.08.2015 Nach einem gemütlichen Frühstück fahren wir geruhsam in Richtung Schleuse. 12:05 Uhr soll es runter gehen. Hier haben wir wie immer keinerlei Probleme. Eigentlich wollten wir hier den nettesten Schleusenwärter des Douro fotografieren, aber der hatte ausgerechnet heute keinen Dienst. Wir fahren an der Ilha dos Amores vorbei bis zum “Heimathafen” Entre-os-Rios und legen uns an den Außenanleger.
Ilha dos Amores Porto Antigo vom Anleger Pala gesehen.
21.08.2015 Der “Supermarkt” von Entre-os-Rios ist geschlossen wegen Ferien vom 17.-29.8.2015. O Schreck. Gut, dass wir morgen Besuch von Jaime aus Porto bekommen. Schnell die wichtigsten Sachen bestellen. 22. und 23.08.2015 Regnerisches Wetter. Kalt und windig. Wir liegen am Cais de recreio in Entre-os-Rios. 24.08.2015 Das Wetter hat sich wieder erholt. Gegen Mittag hat die Sonne über die Wolken gesiegt und unsere Stimmung wird schlagartig besser. Gegen Abend erscheint aber eine dunkle Wolke in Form des Kreuzfahrtschiffes Douro Queen und legt sich 25m vor uns an den Cais comercial, mit den Abgasrohren in unsere Richtung, vom Kapitän nicht nachgedacht? Über Funk machen wir Ihn auf die Situation aufmerksam und bitten darum, doch das Schiff zu drehen, sodass die Abgase mit dem Wind und 78m weiter austreten. Dabei kündigte er eine zweite dunkle Wolke, die Douro Spirit in voller Größe von L. 78 m und B. 11,4 m an. Den Kapitän machten wir auf uns aufmerksam, schon vor dem anlegen, jedoch erfuhren wir nur eine beleidigende Geste. Nun hatten wir vor uns eine Wand von 22,8 m Breite und ca.5 m Höhe, die aus mehreren Rohren Abgase und Geräusche bis 79 db entließ. Nicht nur wir wurden belästigt, sondern auch der Außenbereich der Bar und Bootsbesitzer in der Marina. Eine der Ideen von der Reederei, unser Boot in die Marina zu verlegen, war wohl nichts. Telefonate mit dem IPTM und der Reederei Douro Azul brachten nur unqualifizierte Aussagen und Emails hervor. Man hatte den Eindruck, Sie wollten nicht oder hatten keine Ahnung, worum es ging. Mitdenkende Kapitäne, wie bei den französischen Schiffen, hätten die Situation erst gar nicht aufkommen lassen. Alleine schon, wie hier zwei große Schiffe mit der Heckleine an einem Klampen für die Sportschifffahrt belegt wird, zeigt die Professionalität. Das ist so als würde man einen Elefanten an der Garderobe anleinen. Wir haben unser Schiff 50 m verlegt und der Wind war uns gnädig, sodass wir “nur” die Geräusche der Generatoren bis zum nächsten Morgen ertragen mussten. Leider wird in solchen Situationen kaum eine Reaktion oder gar eine Beschwerde von Portugiesen kommen. Für einige von ihnen sind Behörden und große Firmen immer noch Obrigkeiten, die willkürlich handeln können und man könnte ja dadurch Nachteile haben. 25.08.2015 Heute morgen beim Aufstehen war wieder alles friedlich, still und leise. Keine Wand mehr in Sicht, nur noch überwältigende Natur. Wir haben beschlossen, die Reise hier zu beenden und unser Schiff winterfest zu machen. Unser Batterieladegerät haben wir mit einem neuen Brücken- gleichrichter schon wieder zum laden gebracht. Sicher werden wir die Tour nächstes Jahr wiederholen.
Hier haben zwei schon aufgegeben. Neben der Leiter steht nur noch die Hälfte und der nächste ist kpl.weg. Nach Angaben der Reederei sind das keine Abgase sondern Wasserdampf was der Dieselmotor produziert. Ob der Klampen hält ? kein Einzelfall.
Wichtige Informationen für Nachahmer:
Ganz wichtig ist es, sich in Porto schon mit allen haltbaren Lebensmitteln und Getränken einzudecken, die man braucht, da es bis Régua keine größeren Supermärkte mehr gibt. Die von uns auf der Tabelle auf Seite 1 angeführten Anleger (Cais) sind natürlich nicht alle Anleger, die es gibt, sondern nur die,an denen wir übernachtet haben. Zwischendurch gibt es noch andere Anleger, aber man sollte darauf achten, dass es sich nicht um private Anleger handelt. Wie man auf der ersten Seite (Tabelle) unschwer erkennen kann, sind die meisten Anleger kostenlos, trotzdem sollte man nachfragen. Die Schleusenprozedur und die erste Fahrstrecke bis zur Schleuse Crestuma wird auf unserer anderen Webseite unter dem folgenden Link erklärt: Bitte daran denken, dass immer genügend Kraftstoff im Tank ist, um eine der drei von uns aufgeführten Tankstellen zu erreichen. Es kann natürlich auch vorkommen, dass die eine oder andere Tankstelle keinen Kraftstoffvorrat mehr hat. Die 5 Stauseen können den Wasserstand innerhalb kürzester Zeit erhöhen oder senken. Also ist höchste Aufmerksamkeit geboten bei festen Stegen. Darauf achten, dass man sein Boot nicht aufhängt, oder dass es unter Wasser gezogen wird. Vor den Schleusen und an den Engstellen kann es zu starken und unangenehmen Strömungen kommen. Pünktlich an der Schleuse sein, ansonsten bleibt man draußen. Der gesamte Funkverkehr auf den Rio Douro läuft über Kanal 12. Es kann vorkommen, dass die Schleuse sich nicht meldet, dann mit dreimaligen Tonsignal um Einlass bitten, falls das Schleusentor zwar auf, aber die Beleuchtung noch auf rot & grün steht (eigentlich gibt es nur rot oder grün). Die teuerste Übernachtung war für uns in Caldas de Aregos mit 11,20 € und wird erst billiger, wenn man länger als eine Nacht bleibt. Für größere Boote (über 12 m Länge) gibt es bisher leider kaum Anlegemöglichkeiten. Auf Nachfrage verschicken wir gerne Flusskarten des Douros. Info: dc@netmadeira.com
Tua im Mondschein, einer der festen Cais Der Douro vor der Schleuse Pocinho. Relaxen auf dem Ausleger der alten Eisenbahnbrücke in Ferradosa. Vor der Schleuse Pocinho
!!! Trotz sorgfältiger Recherche behalten wir uns Fehler und Irrtümer ausdrücklich vor und schließen jegliche Haftung aus.!!!
Auf dem Douro besteht Nachtfahrverbot, nach Sonnenuntergang
muss man einen Liegeplatz haben.
Zum Befahren des Douros benötigt man die üblichen Bootspapiere ( Internationaler Bootsschein, Versicherung) und mindestens Sportboot Führerschein See oder Binnen
© by D.Charné